Erweiterung der Straßenbahn in den Landkreis

Mit der Straßenbahn nach Weiterstadt, Roßdorf oder Groß-Zimmern? Die HEAG mobilo arbeitet an einer Anbindung des Landkreis Darmstadt-Dieburg per Schiene an die Stadt Darmstadt.

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Planung 

Die östlichen Gemeinden des Landkreises Darmstadt-Dieburg Roßdorf und Groß-Zimmern sollen an das Darmstädter Straßenbahnnetz angeschlossen und die Erweiterung des Straßenbahnnetzes im Nordwesten bis nach Weiterstadt umgesetzt werden. So wird eine bessere Verbindung zwischen dem Landkreis Darmstadt-Dieburg und der Wissenschaftsstadt Darmstadt geschaffen. 

Zukünftig sollen die Menschen vor Ort mit der Straßenbahn und ohne Umsteigen von Groß-Zimmern direkt zum Darmstädter Hauptbahnhof oder von Weiterstadt an den Luisenplatz gelangen. Um dieses Ziel zu realisieren, bedarf es bei einem Vorhaben in dieser Größenordnung einer detaillierten Planung. Hierfür müssen vertiefende Projektstudien und Gutachten erstellt werden.  

Der Bau der Straßenbahnstrecke selbst ist ebenfalls von verschiedenen Faktoren wie der Streckenführung abhängig, die erst im Zuge der vertieften Planung abgeschätzt werden können. Aus diesem Grund lässt sich dann auch erst genauer sagen, wie der konkrete Zeitplan für die Fertigstellung der neuen ÖPNV-Anbindung sein wird.  

Blick auf Darmstadt und den Landkreis in Richtung Norden

Ziel

Die Erweiterung des Straßenbahnnetzes ermöglicht nicht nur eine Entlastung der Städte durch den Busverkehr, sondern bringt auch eine Verlagerung von Fahrten mit dem privaten Pkw auf den ÖPNV mit sich. Hierdurch wird das Straßennetz entlastet und folglich der CO2-Ausstoß verringert. Nicht zuletzt leistet der Ausbau des umweltfreundlichen ÖPNV-Netzes einen aktiven Beitrag zum Klimaschutz in der Region.  

Meilensteine

1.

2022-2024:

Ausschuss-Sitzungen im Landkreis; Information der Bürgermeister und Ämter

2.

November 2023:

Öffentliche Informationsveranstaltung in Weiterstadt

3.

2025:

Gründung des Lenkungskreis für die Nutzen-Kosten-Untersuchung (NKU). Entscheidungsfindung, inwiefern vertiefende Studien zur weiteren Prüfung stattfinden sollen.

4.

2026:

Ergebnisse der Nutzen-Kosten-Untersuchung (NKU)

Planungen für Straßenbahn-Verlängerung von Griesheim nach Riedstadt

Auch die Pläne für eine Straßenbahnerweiterung von Griesheim nach Riedstadt werden konkreter. Die Darmstadt-Dieburger Nahverkehrsorganisation DADINA und die Lokale Nahverkehrsgesellschaft Kreis Groß-Gerau finanzieren zu diesem Zweck eine weitere Nutzen-Kosten-Untersuchung. Untersuchungsgegenstand ist die Verlängerung der Straßenbahntrasse bis zum Griesheimer Westring und einen möglichen rund 6,5 Kilometer langen Streckenverlauf von Griesheim bis Goddelau. Bis Ende 2026 soll diese Studie Aufschluss über die Wirtschaftlichkeit des Projekts geben. Die HEAG mobilo übernimmt dabei die Projektleitung.

Die wichtigsten Fragen und Antworten auf einen Blick


Sie haben noch Fragen zur Straßenbahnnetzerweiterung oder der neuen Straßenbahnanbindung zwischen Darmstadt und der Region? Hier beantworten wir die am häufigsten gestellten Fragen: 

Entscheidend für den Ausbau der Straßenbahnanbindung ist ein angemessenes Verhältnis von Kosten und Nutzen dieser. Dies ist auch die Fördervoraussetzung für Bundes- und Landesmittel zur Unterstützung des Vorhabens.

Berechnet wird dies durch den sogenannten Nutzen-Kosten-Faktor (NKU). Ist dieser Faktor größer als 1, bedeutet das, dass beispielsweise bei einer Neubaustrecke der Nutzen die Kosten übersteigt und somit förderfähig ist. Durch eine Neuerung des Bewertungsverfahrens des NKU werden seit dem 1. Juli 2022 nun auch Umweltaspekte in die Bewertung einbezogen. Das heißt emissionsfreie Verkehrsträger*innen wie beispielsweise die Straßenbahn werden nun entsprechend besser bewertet als beispielsweise Dieselbusse. Der NKU-Faktor für die Anbindung nach Weiterstadt betrug in einer Machbarkeitsstudie aus dem Jahr 2019 bereits 1,27. Eine Bewertung der Straßenbahn in Richtung Groß-Zimmern ist aktuell unter Anwendung der neuen Kriterien geplant. Sobald auch zu dieser Achse ein positives Ergebnis vorliegt, kann eine Förderung bei Bund und Land beantragt werden und ein weiterer Schritt in Richtung Vorhabenrealisierung ist geschafft.

Viele Menschen wünschen sich eine bessere Anbindung des Landkreises Darmstadt-Dieburg an die Stadt Darmstadt. Allerdings benötigt eine Planung in dieser Größenordnung Zeit. Es müssen vertiefende Projektstudien, Gutachten und Pläne erstellt werden. Die Öffentlichkeit muss in den Prozess eingebunden werden. Diese Grundlagenarbeiten sind sehr zeit- und arbeitsintensiv.

Danach entscheidet die Politik in Stadt und Landkreis, wie es mit den Planungen weitergeht.

Bevor neue Infrastrukturstrecken gebaut werden können, muss ein Genehmigungsverfahren („Planfeststellungsverfahren“) durchlaufen werden. Die Genehmigungsbehörde prüft die eingereichten Dokumente genau und beteiligt die Öffentlichkeit. Erst wenn dieses Verfahren abgeschlossen ist und die Behörde den Planfeststellungsbeschluss erlassen hat, besteht Baurecht und es kann mit dem Bau begonnen werden. Wie lange wiederum der Bau der Strecke dauert, hängt von vielen Faktoren ab, wie zum Beispiel die Streckenführung ist, welche zusätzlichen Bauwerke (Brücken, o.Ä.) erstellt werden müssen, etc.

Aus diesem Grund lässt sich erst im Zuge der vertieften Planung genauer sagen, wie der Zeitplan für die Fertigstellung der neuen ÖPNV-Anbindung sein wird.

Sollte das Vorhaben (Anbindung von Groß-Zimmern und Weiterstadt) förderfähig sein, werden in Absprache mit dem Land Hessen verschiedene Fördermodelle des Landes, des Bundes und evtl. auch auf europäischer Ebene geprüft werden.

Die Kosten für die Neubaustrecke hängen von vielen Faktoren ab, die sich zum gegenwärtigen Zeitpunkt nur grob abschätzen lassen. Im Zuge der weiteren Planungsschritte werden Kostenberechnungen für den Bau der neuen Trassenerweiterung erstellt.

Das Ziel der Planung besteht darin, Eingriffe in die Natur so gering wie möglich zu halten. Wenn natürliche Lebensräume durch die geplante Streckenführung beeinträchtigt werden sollten, ist es notwendig, Ausgleichsmaßnahmen zu treffen. Dies bedeutet, dass an anderer Stelle neue Naturräume geschaffen oder bestehende aufgewertet werden, um den Verlust auszugleichen.

In der Nutzen-Kosten-Untersuchung (NKU) für werden verschiedene Faktoren einbezogen, darunter auch Umwelt- und Naturschutzaspekte. Dies beinhaltet eine Prüfung der CO2-Emissionen, des Energieverbrauchs und der Auswirkungen auf Flora und Fauna entlang der geplanten Strecke. Ausgleichsmaßnahmen werden im Rahmen der NKU kalkuliert und fließen in die Gesamtbeurteilung der Trassenvarianten mit ein.

Die Erweiterung des Straßenbahnnetzes schafft eine bessere Verbindung zwischen dem Landkreis und der Wissenschaftsstadt Darmstadt. Vorteile gegenüber bestehenden Busverbindungen sind hierbei eine engere Taktung, verkürzte Fahrzeiten und eine deutlich größere Fahrgastkapazität der Straßenbahn. Die Straßenbahn kann etwa doppelt so viele Personen wie ein Gelenkbus transportieren und schafft so eine Entlastung des bisherigen Busnetzes. Durch die bessere Anbindung steht zudem eine Umverlagerung von Fahrten mit dem privaten Pkw auf den ÖPNV im Fokus, wodurch wiederum das Straßennetz entlastet wird.

Die Netzerweiterung in den Landkreis wird für viele verschiedene Bevölkerungsgruppen einen Nutzen haben. Durch die direkte Anbindung an die Wissenschaftsstadt wird die Straßenbahn insbesondere für viele Pendlerinnen und Pendler eine attraktive Alternative zum Auto darstellen, mit der sie schnell und bequem ins Büro und wieder nach Hause gelangen. Die Verkehrsbelastungen werden somit vor allem in den Hauptverkehrszeiten reduziert werden. Auch für Freizeitaktivitäten oder Einkaufsfahrten ist die Straßenbahn aufgrund ihres dichten Taktes und ihrer kurzen Fahrzeit ein attraktives Verkehrsmittel. Sie leistet somit einen wertvollen Beitrag zur Verbesserung der Mobilität im Landkreis.

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