DARMSTADT/LANDKREIS DARMSTADT-DIEBURG (sir) – Zwar hatte die Gewerkschaft Verdi umfangreiche Streiks angekündigt, doch ob und in welchem Umfang der HEAG Verkehrskonzern davon betroffen sein würde, war im Vorfeld für die HEAG mobilo nicht abzuschätzen. “Wir hätten unsere Fahrgäste im Vorfeld gerne konkreter informiert, doch für unsere Unternehmen wird der neue TV-N nicht gelten, daher war das Ausmaß des Streiks nicht vorhersehbar”, erklärt Geschäftsführer Matthias Kalbfuss.
Telefone klingelten pausenlos
Dennoch hatte die HEAG mobilo gestern ihre Kunden über die Medien vor möglichen Streiks gewarnt, entsprechend viele Fahrgäste erkundigten sich heute in der Verkehrsleitstelle und im Kundenzentrum am Luisenplatz über die aktuelle Fahrplanlage. Die Telefone dort klingelten pausenlos. Für die Mitarbeiter an der Kundeninformation bedeutet ein Streiktag eine besondere Herausforderung. Aktuelle Durchsagen an den Haltestellen und Sondertexte an den Fahrplananzeigern helfen, möglichst viele Fahrgäste zu informieren. “Trotz aller Anstrengungen ist es uns schlichtweg nicht möglich, jeden Fahrgast zu erreichen”, stellt Kalbfuss fest. Wer morgens kein Radio hört, keine Zeitung liest, nicht ins Internet schaut und an einer Bushaltestelle ohne dynamischen Anzeiger steht, bleibt auf sich gestellt. “Schon rein praktisch ist es nicht möglich, mehrere hundert Haltestellen an einem Tag mit Aushängen zu bestücken”, erklärt Kalbfuss.
Bei Streik keine Fahrgelderstattung
Nur wenige Fahrgäste verlangten eine Entschädigung für die ausgefallene Beförderung. Doch eine Fahrgelderstattung gibt es im Streikfall nicht. Streik wird im RMV-Tarif behandelt wie höhere Gewalt, bei der das Unternehmen kein Verschulden trifft.
Die meisten der Darmstädter ÖPNV-Kunden nahmen den Stillstand bei Bussen und Bahnen heute gelassen.
