DARMSTADT/LANDKREIS DARMSTADT-DIEBURG (sir) – Vom 1. März an wird das Darmstädter Busunternehmen HEAG mobiBus den Linienbetrieb der Buslinien 5513 (Darmstadt – Weiterstadt), 5515, 5516 (Darmstadt – Weiterstadt – Erzhausen), und 675 (Darmstadt – Weiterstadt – Groß-Gerau) durchführen. Die Notvergabe hatte die Verbandsversammlung der Darmstadt-Dieburger Nahverkehrsorganisation (Dadina) am 20. Dezember 2013 beschlossen, nachdem das Darmstädter Busunternehmen HAV einen Insolvenzantrag gestellt hatte.
Gelenkbusse aus Frankfurt
Der Betreiberwechsel wird für die Fahrgäste deutlich sichtbar sein. Denn übergangsweise wird HEAG mobiBus unter anderen neun Gelenkbusse der Firma Sippel einsetzen, die bisher in Frankfurt gefahren sind und daher auch die typische blaue VGF-Lackierung haben. „Wenn man neue Busse bestellt, geht dem eine europaweite Ausschreibung voraus, so dass es mindestens neun Monate Vorlauf braucht“, skizziert HEAG mobiBus-Geschäftsführer Ralf Steinmetz die Situation, der froh ist, auf die Fahrzeuge der Firma Sippel zurückgreifen zu können. Denn selbst gebrauchte Gelenkbusse sind kaum zu bekommen, und auch das Unternehmen selbst hat nur eine knappe Fahrzeugreserve. „Sobald die entsprechenden politischen Entscheidungen vorliegen, werden wir Neufahrzeuge bestellen“, stellt Steinmetz in Aussicht und hofft, dass die HEAG mobiBus Ende des Jahres mit neuen Fahrzeugen aufwarten kann. Um die Fahrgäste vor Ort über die Übergangssituation zu informieren, hat das Unternehmen die Busse mit Aufklebern und Plakaten versehen. Ein Teil der Fahrer wird vielen Fahrgästen schon bekannt sein, denn viele Beschäftigte von HAV sind inzwischen zur HEAG mobiBus gewechselt und durchlaufen dort eine interne Schulung. „Bislang fahren unsere Fahrer auf allen unseren Linien, damit wir betrieblich möglichst flexibel reagieren können. Wenn unser Netz jetzt noch größer wird, wird das nicht mehr gehen, weil die Anforderungen für das Fahrpersonal dann zu hoch werden“, erläutert Steinmetz.
40 Prozent Mehrleistung
Mit den neuen Bussen sind auch die Geräte für den Fahrkartenverkauf andere als einige Fahrer bisher gewohnt sind. Die HEAG mobiBus bittet die Fahrgäste daher um Verständnis, wenn in den ersten Tagen noch nicht alles reibungslos klappt. Zudem kann es ein paar Tage dauern, bis an den dynamischen Fahrgastinformationsanzeigern alle Abfahrten der Linien vollständig angezeigt werden. Für den kommunalen Verkehrsdienstleister bedeutet der Betrieb der Weiterstädter Linien zusammen mit den bisher an HAV im Subauftrag vergebenen Linien KU und U rund zirka 40 Prozent Mehrleistung. Auch hinter den Kulissen erfordert dies einiges an Anpassung. Alle Busse werden künftig vom Betriebshof der HEAG mobilo in der Klappacher Straße ausfahren. Das kann sich auch im morgendlichen Berufsverkehr in der Klappacher Straße bemerkbar machen. Die Fahrpläne der Buslinien 5513, 5515, 5516 und 675 sowie KU ändern sich vorerst nicht. Ab sofort sind sie auch auf der Internetseite der HEAG mobilo unter www.heagmobilo.de eingestellt.
Auftrag für zwei Jahre
Die Beauftragung erfolgt für die nächsten zwei Jahre im Rahmen einer Notvergabe. Danach soll die Leistung in die bestehende Direktvergabe der HEAG mobiBus integriert werden. Mit dem Weiterstädter Linienbündel wächst die Bussparte des HEAG Verkehrskonzerns, zu der auch die Nahverkehrs-Service GmbH (NVS) gehört, auf über 30 Linienkonzessionen sowie 120 eigene Busse und 230 Beschäftigte.