DARMSTADT (sir) – Wissenschaft und Technik prägen zunehmend den Alltag. In der aktuellen Forschung werden die Weichen für die Zukunft gestellt. Die “Science Tour Hessen” präsentiert jetzt ausgewählte Projekte der “Landes-Offensive zur Entwicklung Wissenschaftlich-ökonomischer Exzellenz” (LOEWE). Darunter ist auch das von der HEAG mobilo unterstützte Forschungsprojekt “Mobility Breaking Points” vom Forschungsteam von Prof. Dr. Christian T. Haas der Fresenius Hochschule Idstein. Die Wissenschaftler haben weltweit erstmalig untersucht, welche Störungen und Einflussfaktoren ältere Menschen bei Anfahr- und Anhaltesituationen im Bus erleben.
Für die moderne Gesellschaft ist Mobilität eine zentrale Komponente der Lebensqualität. Mit zunehmendem Alter treten allerdings häufiger Einschränkungen in der Mobilität auf, die zu zahlreichen Problemen im Alltag führen und die aktive Teilhabe am sozialen Leben beeinträchtigen können. Vor dem Hintergrund des demographischen Wandels gewinnt folglich die Her- und Sicherstellung von nahtlosen Mobilitätsketten zunehmend an Bedeutung.
Der öffentliche Personennahverkehr (ÖPNV) trägt bedeutend zur Mobilitätserhaltung bei. Gleichzeitig zeigen vorliegende Analysen, dass insbesondere für ältere Mitbürger ein beachtliches Unfallrisiko besteht. Bei üblichen Fahrsituationen wie Anfahren oder Abbremsen können sie das Gleichgewicht verlieren und sich unter Umständen schwere Verletzungen zuziehen.
Vortrag am 23. Mai
Am 23. Mai um 18 Uhr stellt Professor Haas mit seinem Team die Ergebnisse der Untersuchungen im Rahmen eines Vortrags im Hörsaal des Instituts für Sportwissenschaften an der Goethe-Universität Frankfurt vor und zeigt neben den Stolperfallen im ÖPNV weitere kleine und große Mobilitätsbarrieren sowie Lösungsmöglichkeiten auf. Der Vortrag richtet sich an die breite Öffentlichkeit und ist kostenfrei.
Unterstützt wurden die Wissenschaftler bei ihren Forschungen neben der HEAG mobilo GmbH vom Landesverband Hessischer Omnibusunternehmer LHO e.V. Die Ergebnisse der Untersuchungen sollen die Nutzbarkeit des öffentlichen Personennahverkehrs mittel- und langfristig verbessern und sicherer machen. Hierzu können sowohl technische Lösungen beitragen, als auch ein besseres Verständnis von Gefahrensituationen. Kleine Veränderungen im Verhalten können dabei große Wirkungen haben.
Dr. Christian T. Haas ist Professor für quantitative Forschungsme-thoden und Forschungskoordinator des Fachbereichs Gesundheit an der Hochschule Fresenius in Idstein. Im Rahmen des PräBionik-Schwerpunkts der Hessischen Landesoffensive zur Entwicklung wis-senschaftlichökonomischer Excellenz (Loewe) leitet er das For-schungsprojekt “Neuromechanische Interaktionen beim Stehen, Gehen und Laufen”.
Mit dem LOEWE-Forschungsförderungsprogramm unterstützt das Land Hessen seit 2008 herausragende wissenschaftliche Vorhaben. Im Internet informiert der Blog www.sciencetour-hessen.de regelmäßig über Termine, Veranstaltungen und Aktionen sowie über die teil-nehmenden Wissenschaftler und deren Themen.