Servicenavigation

Social Media

RSSYouTubetwitterFacebookInstagram Logo

Hauptmenü

Über 125 Jahre Nahverkehr in Darmstadt

Vom „Feurigen Elias“ über die „Elektrische“ bis hin zum modernen Elektrobus – der öffentliche Nahverkehr in Darmstadt blickt auf eine bewegte Geschichte zurück: Am 30. August 1886 nahm die Dampfstraßenbahn den fahrplanmäßigen Betrieb zwischen Griesheim und Darmstadt auf. 1897 erfolgte die Umstellung auf elektrischen Betrieb.

Seitdem hat sich viel getan. Anders als in vielen anderen Städten Deutschlands haben die Darmstädter bis heute an ihrer Straßenbahn festgehalten. 1927 wurden die ersten Omnibuslinien eingerichtet und von 1944 bis 1963 existierten auch Oberleitungsbusse. Heute profitieren Fahrgäste von einem modernen ÖPNV-Angebot mit integralem Taktfahrplan und einer engen Verknüpfung zwischen Stadt- und Regionallinien. Steigende Fahrgastzahlen belegen die Attraktivität des Nahverkehrs in der Region.

Straßenbahn und Busse – damals und heute

In unserer Chronik blicken wir auf ÖPNV-Ereignisse der letzten 125 Jahre zurück. Außerdem öffnen wir unser Archiv und zeigen Ihnen die schönsten Bilder rund um das Thema Bus und Bahn in Darmstadt und Umgebung.

Eine kurze Zusammenfassung der historischen Ereignisse in bewegten Bildern bietet auch unser Jubiläumsfilm, den Sie sich in einer Kurzversion online anschauen können.

Chronik

1886

Der Startschuss fällt 1885: Die Stadt Darmstadt gibt den Bau einer Dampfstraßenbahn in Auftrag. Am 30. August 1886 nehmen das Eisenbahnkonsortium Bachstein und die Bank für Handel und Gewerbe zwei schmalspurige Vorortbahnen nach Eberstadt und Griesheim in Betrieb. Die 35 Minuten lange Fahrt Darmstadt – Griesheim kostet in der 3. Klasse 20 Pfennig und 40 Pfennig in der 2. Klasse. Die Bevölkerung nennt die Dampfbahn liebevoll „Griesemer Lies'che", „Strampel" oder „Strampelbahn".

 

1890

Schnell folgt die Inbetriebnahme einer dritten Strecke nach Arheilgen am 30. April 1890. Die Gesamtlänge der drei Linien beträgt 17,8 km. 1895 übernimmt die neu gegründete Süddeutsche Eisenbahn-Gesellschaft (SEG) die drei Dampfbahnstrecken. Ab 1896 gibt es eigene Marktwagen, mit denen die Griesheimer Bauern ihre Waren zum Darmstädter Markt bringen (bis 1959).

 

1897

Unter dem Einfluss des Darmstädter Wissenschaftlers und Pioniers der Elektrotechnik, Erasmus Kittler, beschließt die Stadt Darmstadt am 21. November 1895 den Bau einer eigenen, elektrischen Straßenbahn, da wegen der starken Rauchentwicklung und des Lärms die Dampfbahnen nur für den Vorortverkehr geeignet sind. Fast auf den Tag genau zwei Jahre später, am 23. November 1897, wird die "Elektrisch" feierlich eingeweiht. Es gibt zwei Linien: Hauptbahnhof – Böllenfalltor und Taunusstraße – Hermannstraße.

 

 

1900

Die elektrische Straßenbahn wird von der Bevölkerung sofort angenommen. In den ersten vier Monaten ihres Betriebs befördert sie mehr als 500.000 Fahrgäste. Von April 1900 bis März 1901 sind es 2,3 Millionen, drei Jahre später 3,5 Millionen. Ab 1903 verkehrt eine dritte Linie zwischen Fasanerie und Heidelberger Straße.

1912

Der geplante Bau des neuen Hauptbahnhofs erfordert eine Neuordnung des Schienenverkehrs in Darmstadt, da sich die bisherigen verschiedenen Betreiber gegenseitig in ihrer Entwicklung behindern. Im April 1912 wird die Hessische Eisenbahn-Aktiengesellschaft (HEAG) gegründet. Sie übernimmt die elektrische Straßenbahn mit drei Linien (13,13 km Länge) und 42 Fahrzeugen sowie die drei Dampfbahnlinien (17,40 km Länge) mit acht Lokomotiven und 43 Wagen. Aufgabe der HEAG sind die Umstellung der Dampfstraßenbahn auf elektrischen Betrieb und die Erweiterung des Liniennetzes.

1914

Am 1. Mai 1914 fährt die erste elektrische Straßenbahn nach Eberstadt. Der Erste Weltkrieg und die Besatzungszeit stoppen weitere Planungen für die Elektrifizierung der Strecken nach Griesheim und Arheilgen. Erst im Oktober und November 1926 erhalten Griesheim und Arheilgen Anschluss an die elektrische Straßenbahn. Der Erste Weltkrieg führt auch hier zu einer deutlichen Beeinträchtigung des Nahverkehrs: Wegen des kriegswichtigen Bedarfs an Kupfer werden Fahrleitungen demontiert, das Personal ist zum Kriegsdienst eingezogen. Hinzu kommt der Kohlemangel. Der Krieg erforderte zudem ungewöhnliche Aufgaben: So befördern die Straßenbahnen auch Post und Truppen.

1922

Nachdem der Verkehr zeitweise durch französische Militärbehörden untersagt worden war und die Bahnen aufgrund von Kohleknappheit nur sehr unregelmäßig fahren konnten, endet nach 36 Jahren am 31. März die Ära der Dampfstraßenbahn in Darmstadt.

 

1923

Die Inflation führt zu weiteren Einschränkungen und Streckenstilllegungen. Der Preis für den billigsten Fahrschein steigt von 10 Pfennig auf astronomische 200 Millionen Reichsmark Ende 1923. Erst nach der Währungsumstellung stabilisiert sich die Situation wieder, und das Streckennetz wird weiter ausgebaut. Die Bahnen fahren bis zum Oberwaldhaus sowie zur Heinheimer Straße und in die Waldkolonie zum Rodensteinweg. 1927 wird die neue Hauptwerkstatt am Böllenfalltor eingeweiht.

1928

Die HEAG nimmt ihre erste Omnibuslinie nach Ober-Ramstadt in Betrieb. Im Folgejahr wird das Depot am Böllenfalltor um eine Autohalle erweitert.

1936

Endlich gelingt es der HEAG, eine Straßenbahnverbindung zwischen Darmstadt und den Luftkurorten an der nördlichen Bergstraße herzustellen – ab Mai 1936 fährt die Straßenbahn bis nach Jugenheim. Damit erreicht das Straßenbahnnetz der HEAG mit einer Länge von 39,6 km sowie 61 Trieb- und Beiwagen seine bislang größte Ausdehnung.

 

1938

Nach vierzig Jahren ist das Verkehrsnetz auf knapp 68 Kilometer gewachsen – 43 km Straßenbahn- und 25 km Omnibuslinien. 14,5 Millionen Fahrgäste nutzen die Verkehrsmittel der HEAG. Der Fuhrpark zählt 64 Straßenbahntrieb- und -beiwagen sowie 20 Omnibusse.

1939

Der Zweite Weltkrieg beendet vorerst weitere Expansionspläne. Wie schon während des Ersten Weltkriegs setzt die HEAG wieder Frauen für die Schaffnerdienste ein.

1941

Der Energiezweig gewinnt wirtschaftlich immer mehr an Bedeutung. In der Folge wird aus der Hessischen Eisenbahn-Aktiengesellschaft die Hessische Elektrizitäts-AG. Die Kurzform HEAG bleibt.

 

1942

Erneut werden Fahrleitungen demontiert und Strecken stillgelegt. Der Omnibusverkehr kommt wegen Treibstoffmangels fast vollständig zum Erliegen.

1944

Der Kraftstoffmangel nach Kriegsbeginn führt dazu, dass die HEAG auf der wichtigsten Omnibus-Außenlinie vom Böllenfalltor nach Traisa mit dem Aufbau einer Obuslinie beginnt. Mit Vetra-Bussen aus dem besetzten Frankreich erfolgt am 29. Februar die Betriebsaufnahme. Nach der Zerstörung Darmstadts in der Nacht vom 11. September 1944 fahren keine Straßenbahnen mehr. Fahrleitungen und Schienennetz sind zerstört, 36 Fahrzeuge der HEAG verbrannt. Das Straßenbahndepot am Böllenfalltor ist zum Glück von Bomben verschont geblieben.

 

1945 - 1956

Der Wiederaufbau des öffentlichen Nahverkehrs in Darmstadt beginnt sofort nach Kriegsende. Viele Wagen sind zerstört und aus den Straßen müssen Millionen Kubikmeter Trümmerschutt geräumt werden.

 

Im Mai 1945 nimmt die HEAG den Verkehr auf der ersten Teilstrecke (Linie 8 zwischen Moosbergstraße und Seeheim) wieder auf. Bis Ende des Jahres werden auch alle übrigen Linien wieder instand gesetzt – mit Ausnahme der Linie 3 nach Bessungen, deren Trasse erst ein Jahr später fertig gestellt werden kann.

1947 klettern die Fahrgastzahlen mit 37,8 Millionen auf Rekordniveau. Doch kurz darauf wird mit der Währungsreform 1948 das Geld knapp, und die Menschen sparen ihr Fahrgeld für andere Dinge. Die HEAG wagt dennoch wieder erste Investitionen. Am 1.2.1948 erfolgt der Stadtratsbeschluss für eine zweite Obuslinien zwischen Eberstadt und Pfungstadt. Am 3.10.1948 wird sie eröffnet. Erst 1956 kommt es mit 36,4 Millionen zu einem neuen Höhepunkt an Fahrgästen.

1957 - 1960

Zu den Zeiten des Wirtschaftswunders gewinnt das Auto als Statussymbol immer mehr an Verbreitung. Auch die Darmstädter träumen von einer autogerechten Stadt. Insbesondere die Verkehrssituation auf dem Luisenplatz wird zum Streitpunkt, der sich erst mit dem Bau des City-Tunnels Ende der 70er Jahre auflöst. 1960 wird die Strecke zur Heinheimer Straße stillgelegt, in Griesheim dagegen wird die nur 900 m lange Linie 9a eingerichtet. Das Netz umfasst sieben Straßenbahnlinien (Streckenlänge 33,7 km) und elf Omnibuslinien (Streckenlänge 91,2 km). Der Fuhrpark besteht aus 61 Straßenbahntrieb-Triebwagen mit 62 Beiwagen, 14 Obussen, 38 Omnibussen und 10 Obus- bzw. Omnibusanhängern.

 

1961 - 1963

1961 werden erstmals Einrichtungs-Gelenkzüge eingesetzt. Die Linie 3 wird von der Ludwigshöhstraße zur Lichtenbergschule verlängert. Ende 1962 fährt die Linie 6 eine geänderte Route: Statt über den Theater- und Friedensplatz geht es jetzt am Schlossgraben entlang. Ab 1963 verknüpft eine neue Gleisschleife an der Endhaltestelle Böllenfalltor die Bus- und Straßenbahnlinien. Gleichzeitig endet nach 19 Jahren am 16.4.1963 die Obus-Ära in Darmstadt. Auf den Linien P, O und N verkehren nun Dieselbusse. Weil sich kein Käufer findet, werden sowohl Fahrleitung als auch Obusse verschrottet.

 

1966 - 1969

Durch die Verlängerung der Schienen in der Ludwigshöhstraße im Jahr 1966 wird die Lichtenbergschule an das Verkehrsnetz angebunden. 1968 sinken die Fahrgastzahlen mit 25,9 Millionen Fahrgästen auf einen Tiefpunkt. Dennoch beschafft die HEAG 1969 sechs Gelenktriebwagen aus Remscheid, die als Serie ST9 bis 1991 fahren. Hinzu kommen sieben Standardbusse.

 

1970 - 1974

Viele Städte trennen sich Anfang der 70er Jahre von ihrer Straßenbahn. Unter massiven Bürgerprotesten wird in Darmstadt die Straßenbahnstrecke vom Schloss zum Oberwaldhaus still gelegt – es ist vorerst die letzte. Im Gegenzug wächst das Busnetz um 9,3 Prozent auf 74,6 km. 1967 wird der Verkehr auf dem Luisenplatz neu geordnet. Die Grundstruktur besteht bis heute. Auch die Fahrgastzahlen steigen weiter: 1971 fahren die ersten fünf Gelenkbusse auf der Linie P. Ein Jahr später werden die ersten Fahrkartenautomaten an den Haltestellen eingeführt. 1974 gibt es sechs neue Gelenkbusse für die Linie H.

 

1976 - 1978

Im Jubiläumsjahr 1976 befördert die Straßenbahn 23 Millionen Fahrgäste. Die ersten von insgesamt acht sechsachsigen Triebwagen der Serie ST10 werden eingesetzt. 1977 verlegt die HEAG ihre Hauptverwaltung vom traditionellen Standort Luisenplatz nach Kranichstein. Mit dem Start des ersten rechnergesteuerten Betriebsleitsystems betritt die HEAG bundesweit technisches Neuland. In der Folge verändern sich die Arbeitsabläufe auf der Leitstelle grundlegend.

 

1979

Am 18. August wird endlich die ursprünglich für das Jahr 1939 geplante Streckenverlängerung Jugenheim – Alsbach in Betrieb genommen. Auch die neu errichtete Straßenbahnwerkstatt am Betriebsgelände Böllenfalltor ist nun fertig.

 

1980 - 1982

Der bereits seit 1974 eingeschränkte Schaffnerbetrieb wird vollständig abgeschafft, Fahrkarten sind in den Straßenbahnen nun nur noch beim Fahrer und an den Automaten erhältlich. Für den Verkehrsbetrieb wird der Straßenbahnbetriebshof mit einem zugehörigen Verwaltungstrakt am Böllenfalltor in Darmstadt fertig gestellt.
Die HEAG beschafft bei der Berliner Waggonunion eine Kleinserie von sechs Triebwagen: die achtachsige Serie ST11. Der neue Zonentarif ersetzt den bisherigen Streckentarif.

 

1986 - 1988

Die Linie 4 (Hauptbahnhof - Ostbahnhof) wird eingestellt. 1987 übernimmt die HEAG acht Beiwagen aus Bielefeld, die bis 1994 als SB08 fahren. 1988 stellt das Unternehmen die ersten drei Straßenbahnfahrerinnen ein. Als bundesweites Novum führt die HEAG die Uni-Card für Studenten ein.

1989 - 1990

Nach intensiven politischen Diskussionen wird im Dezember 1989 der Geschäftsbereich Verkehr aus der HEAG ausgegliedert und die HEAG Verkehrs-GmbH gegründet. Anteilseigner sind die Hessische Elektrizitäts-AG mit 74 Prozent und der Landkreis Darmstadt-Dieburg mit 26 Prozent. Der erste Niederflurbus fährt auf der Linie H – eine Premiere für barrierefreien Nahverkehr in Darmstadt. Die Reiselust der Deutschen wächst – mit dem HEAG AirLiner startet eine stündliche Busverbindung zum Frankfurter Flughafen.

 

1991 - 1994

Die Schnelllinie 6 Eberstadt – Merck nimmt den Betrieb auf. An den Ampeln hat die Bahn künftig Vorrang. Erstmals werden zehn Triebwagen der Serie ST12 sowie der erste von 30 Niederflurbeiwagen eingesetzt. Damit hält auch bei den Straßenbahnen das Zeitalter der Niederflurtechnik Einzug. Die neuen SB09 lösen alle bisherigen Beiwagentypen ab und erleichtern mobilitätseingeschränkten Fahrgästen den Ein- und Ausstieg.

 

1995

Am 28. Mai fällt der Startschuss für den Rhein-Main-Verkehrsverbund (RMV). Welche Fahrkarten es gibt und was sie kosten, liegt fortan in seiner Zuständigkeit. Die Verantwortung für die lokale Angebotsqualität im ÖPNV wird auf die Gebietskörperschaften übertragen. Im Landkreis Darmstadt-Dieburg ist dies die Darmstadt-Dieburger Nahverkehrsorganisation (DADINA).

 

1997 - 1999

Neue elektronische Fahrgastinformationssäulen an den Haltestellen zeigen die Abfahrtszeiten von Bussen und Straßenbahnen an und ermöglichen eine bessere Information der Fahrgäste zum Beispiel im Fall von Störungen. Auch die Bus- und Straßenbahnhaltestelle „Eberstadt Wartehalle“ wird modernisiert. Der erste von insgesamt 20 Niederflurtriebwagen der Serie ST13 der Hersteller Alstom/Bombardier wird eingesetzt. Die HEAG AG übernimmt 1999 das Jugenheimer Omnibusunternehmen Bergsträßer Reisebüro Glück & Seitz.

 

2002

Mit der Euroumstellung sind Fahrkarten in den Bussen nur noch an Automaten erhältlich. Als erstes Verkehrsunternehmen in Deutschland führt die HEAG Verkehrs-GmbH digitale Funktechnik in ihrem Betriebsleitsystem ein. Damit sind nun auch Linien an der Hessischen Bergstraße und im Odenwald über Sprechfunk erreichbar. Neun neue Niederflurbusse gehen in Betrieb.

 

 

2003

Nach jahrzehntelangem Stillstand im Netz wird zum Fahrplanwechsel im Dezember die Neubaustrecke Frankfurter Straße – Kranichstein Bahnhof (Linien 4/5) eröffnet. Mit 17 weiteren neuen Omnibussen steigt der Niederfluranteil der Busflotte auf 90 Prozent.

 

2004

Aus der HEAG Verkehrs-GmbH wird die HEAG mobilo GmbH mit den Tochterfirmen HEAG mobiBus, HEAG mobiServ und HEAG mobiTram. Für mehr Sicherheit in den Fahrzeugen stattet das Unternehmen alle Straßenbahnbeiwagen mit Videokameras aus. Auf eigener Trasse unterwegs: Nach drei Jahren Bauzeit wird die Nahverkehrsspur auf der Rheinstraße fertig gestellt.

 

2005

Ein Jahr lang fahren eine Straßenbahn und drei Omnibusse des Tochterunternehmens HEAG mobiBus klimaneutral. Am 12. Oktober wird die neue Haltestelle „Schloss“ eingeweiht.

2006

Im Januar eröffnet die neue RMV-Mobilitätszentrale am Hauptbahnhof. Erstmals bildet die HEAG mobilo ihre Nachwuchskräfte selbst aus. In Darmstadt-Arheilgen beginnen die Bauarbeiten für den zweigleisigen Streckenausbau bis zur Hofgasse.

2007

Die HEAG mobiBus stellt ihre neue, besonders umweltfreundliche Busflotte vor. Die erste ST14-Bahn von Alstom/Bombardier trifft ein. Im Lauf des Jahres gehen 18 neue Straßenbahnen in Betrieb.

 

2008

Ab 1. Januar fahren sämtliche Straßenbahnen in Darmstadt mit Ökostrom. Außerdem beginnen die Bauarbeiten für die Streckenverlängerung in Alsbach-Hähnlein bis zur Haltestelle „Am Hinkelstein“. Die Eröffnung findet am 13. Dezember statt. Die Nahverkehr-Service GmbH (NVS) wird in eine hundertprozentige Tochter der HEAG mobilo umgewandelt.

Erstmals sind über das Verkehrsmanagementsystem Echtzeitdaten von Bussen und Straßenbahnen im Internet abrufbar. HEAG mobiBus nimmt den letzten von 39 neuen Niederflurbussen in Betrieb und hat damit innerhalb von rund zwei Jahren die Hälfte ihrer Fahrzeuge ausgetauscht.

2009

Alle Busse der HEAG mobiBus fahren mit Rußfilter und leisten so einen wichtigen Beitrag zum Umweltschutz. Das Kundenzentrum am Luisenplatz wird modernisiert. Am 1. April überträgt die HEAG mobilo das Geschäftsfeld Gelegenheitsverkehre an ihre Tochter NVS. Ein Großbrand zerstört am 22. September einen Teil der Busabstellhalle auf dem Betriebshof Böllenfalltor sowie zahlreiche Fahrzeuge. Der Schaden beträgt rund sieben Millionen Euro.

 

2010

Ab 1. Januar bezieht die HEAG mobilo ihren gesamten Energiebedarf aus klimaneutralem Ökostrom. Außerdem beteiligt sie sich im Rahmen der Modellregion Elektromobilität Rhein-Main an der Erforschung von Hybridbussen. Zwei Kilometer Gleistrasse in Darmstadt-Eberstadt werden erneuert und die Haltestellen „Kirche“, „Malchen“ und „Mittelschneise“ barrierefrei ausgebaut.

Zudem wird das Infotainment in den ST14-Bahnen verbessert: Neben den Haltestellen zeigt das System erstmals auch Umsteigemöglichkeiten sowie barrierefreie Haltestellen an. Am 12. Dezember nimmt die NVS den Linienbetrieb auf sieben Buslinien an der Bergstraße auf.

2011

14. Januar und 1. Februar: Ein Zusammenspiel mehrerer Faktoren brachte im Abstand weniger Wochen zwei ST14-Bahnen zum Entgleisen.

7. April: Im Rahmen des Forschungsprojekts „Green Move“ erhält die HEAG mobilo den ersten von drei Hybridbussen. Bis zum Ende des Forschungsprojekts finden erste Testfahrten statt. Die Projektpartner arbeiten weiter an der Erprobung der Hybridtechnik im Linienbetrieb.

5. Juli: In den Sommerferien beginnt in der Heidelberger Landstraße die Sanierung der Gleisstrecke zwischen den Haltestellen „Marienhöhe“ und „Friedrich-Ebert-Straße“. Dabei wird die bisherige Schottertrasse in ein Rasengleis umgewandelt.

30. Juli: Nach vier Monaten Bauzeit werden in Griesheim die neue Gleiswendeanlage und die Haltestelle „Platz Bar-le-Duc“ eröffnet. Ein zweites Überholgleis und barrierefreies Umsteigen kennzeichnen den neu gestalteten Verkehrsknoten.

August: Nach 13 Jahren werden die blauen dynamischen Informationssäulen auf dem Luisenplatz durch leistungsfähigere Nachfolgemodelle ersetzt. Völlig neu ist die Vorlesefunktion für akustische Information.

2. August: Mit dem symbolischen ersten Spatenstich beginnt an der Wendeschleife in Darmstadt-Kranichstein der Bau des neuen Depots Kranichstein für historische Straßenbahnen.                          

6. August: Nach fünf Jahren Bauzeit geht in Darmstadt-Arheilgen die Streckenverlängerung bis zur Haltestelle „Dreieichweg“ am nördlichen Stadtrand in Betrieb. Dank der neuen zweigleisigen Trasse und der Vorrangschaltung an den Ampeln dauert die Fahrt mit der Straßenbahn zum Luisenplatz nur 17 Minuten.

Damit endet das Bauprojekt „Neue Wege für Arheilgen“. Gleichzeitig mit der Streckeneröffnung wird das Jubiläum „125 Jahre Nahverkehr“ in Darmstadt gefeiert.

5. November: Fünf neue Großraumbusse der HEAG mobiBus sollen Kapazitätsleistung auf der Linie H verbessern.

23. November: Nach zwei Jahren ist die Modernisierung der Beiwagenserie SB09 abgeschlossen. Alle 30 Beiwagen verfügen jetzt über Klapprampe, mobilen Fahrkartenautomaten, Sprechstelle und Anlehnstütze für Rollstuhlfahrer.

12. Dezember: Zum Fahrplanwechsel sind erstmals sämtliche Linien im Dadina-Gebiet an das Verkehrsmanagement der HEAG mobilo angeschlossen.

19. Dezember: Die HEAG mobilo startet im Kundenzentrum und in der RMV-Mobilitätszentrale den Barverkauf des neuen eTicket RheinMain, der neuen elektronische Jahreskarte des RMV.

24.12.: Verkehr an Heiligabend. Erstmals fahren zahlreiche Bus- und Straßenbahnlinien länger als 20 Uhr. Die Nightliner verkehren bis 2 Uhr morgens.

2012   

Januar: Seit Jahresbeginn bezieht der Verkehrskonzern ausschließlich klimaneutrales Erdgas.

27. Februar: Rund 100 Bus- und Straßenbahnfahrer des HEAG mobilo Konzerns folgen dem Streikaufruf der Gewerkschaft Verdi und fordern höhere Löhne. Einen Tag lang bleiben sämtliche Busse und Bahnen im Depot.           

31. März bis 15. April: In den Osterferien wird die Fahrbahn in der Rheinstraße saniert. In Bessungen werden neue Fahrleitungsmaste errichtet. In Seeheim beginnt der barrierefreie Ausbau der Haltestelle „Neues Rathaus“ (10.4.).

16. April.: Der 1987 geschaffene Sonderzug Datterich-Express braucht eine Sanierung und geht in eine einjährige Renovierungspause.

27. April: Zum 10. Mal beteiligt sich die HEAG mobilo am Girls‘ Day. 15 Mädchen von 11 bis 15 Jahren lernen einen Tag lang technische Berufe kennen.

7. Mai: Die Trassensanierung in der Heidelberger Landstraße wird fortgesetzt. Bis November entsteht Rasengleis im Abschnitt zwischen Friedrich-Ebert- und Pfarrer-May-Straße.

3. Juli: Gleich mehrere Baumaßnahmen werden während der Sommerferien realisiert. Auf einer Länge von rund 280 Metern entlang der Linie 3 im Darmstädter Stadtteil Bessungen werden Fahrleitung, Gleise und Haltestelle erneuert. Dabei wird auch die Gleislage angepasst. Die HEAG mobilo investiert für diese Erneuerungsmaßnahme rund 1,4 Mio. Euro. In der Nieder-Ramstädter Straße zwischen den Haltestellen „Herdweg“ und „Roßdörfer Platz“ werden ebenfalls die Gleise ausgetauscht. Für die Fahrgäste bedeutet das zahlreiche Linienänderungen und Ersatzverkehre mit Bussen.

13. August: Mit Schuljahresbeginn gilt auf den Linien 5 (täglich) und 9 (montags bis freitags außerhalb der Ferien) ein verbessertes Angebot in den Abendstunden. Um diese Mehrleistung kostenneutral zu gestalten, wird die Linie 5 in einer befristeten Regelung in den Ferien auf einen 15-Minuten-Takt beschränkt.

1. September: Zum konzernweiten Tag der offenen Tür anlässlich „100 Jahre HEAG“ wird das neue Depot Kranichstein erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt. Zwölf Oldtimer-Bahnen sind dort untergebracht. Auch weite Teile des Betriebshofs Böllenfalltor sind an diesem Tag zu besichtigen.

Oktober: Für das Forschungsprojekt Da_sense der TU Darmstadt sammeln künftig acht mit Sensoren ausgestattete Straßenbahnen im gesamten Liniennetz Umweltdaten und messen Temperatur, Luftfeuchtigkeit sowie Helligkeit. Unter www.da-sense.de werden die Daten im Internet veröffentlicht.

11. Oktober: Nach drei Monaten findet das Bauprojekt „Bessungen-Orangerie“ seinen offiziellen Abschluss.

November: Bis zum Ende des Jahres werden alle Busse der HEAG mobiBus ab Baujahr 2006 mit Monitoren, Kameras und Recorder ausgestattet sein. Die neue Videotechnik sorgt für mehr Sicherheit bei den Fahrgästen sowie bei den Fahrdienstbeschäftigten.

Dezember: Der 2010 begonnene Umbau der ST13-Bahnen ist abgeschlossen. Ein Rollstuhlplatz für Behinderte, eine neue Antriebssoftware zur Energieeinsparung, eine verbesserte Ausstattung in der Fahrerkabine und Infotainment-Systeme für bessere Fahrgastinformation zeichnen die Fahrzeuge jetzt aus.

9. Dezember: Aus finanziellen Gründen fährt die Buslinie L seit dem Fahrplanwechsel nicht mehr zum Ostbahnhof, sondern endet an der Haltestelle „Schloss“.